Immer häufiger bitten uns unsere Kunden darum, mitgebrachte Ersatzteile einzubauen. Bauen wir Diese nicht ein, stößt diese Reaktion leider häufig auf Unverständnis. Wir möchten Ihnen erklären, wann und warum wir den Einbau mitgebrachter Ersatzteile ablehnen.
Was muss ich beachten, wenn ich Ersatzteile in die Werkstatt mitbringe?
In erster Linie ist der Einbau von Ersatzteilen, die der Kunde selbst besorgt und in die Werkstatt mitgebracht hat, eine Haftungsfrage. Der Kfz-Meisterbetrieb kann die ordnungsgemäße Funktion des Bauteils nur garantieren, wenn er auch dessen Herkunft und Qualität kennt. Die Bauteile werden mit größter Sorgfalt und Präzision eingebaut – sind diese jedoch defekt kann das fatale Folgen haben. Ersatzteile, die in der Werkstatt verkauft und verbaut werden, stammen von einem Großhändler des Kfz-Ersatzteilehandels und sind meist qualitativ hochwertige Produkte bekannter Hersteller, die hohen Standards gerecht werden.
Insbesondere bei sicherheitsrelevanten Autoteilen, wie den Bremsen, dem Fahrwerk und der Lenkung, sind einwandfrei funktionierende Komponenten unabdingbar. Minderwertige Teile können hier schnell lebensgefährlich werden. Für mitgebrachte Ersatzteile dieser Baugruppen können wir als Werkstatt keine Garantie geben und treten daher von der Sachmängelhaftung zurück.
Leider stellt sich dabei auch immer wieder heraus, dass die angelieferten Teile im Werkstatt Alltag teilweise durch schlechte Passform oder gar Inkompatibilität beim Einbau erheblich aufwendiger einzubauen sind.
Daraus folgt oft ein zusätzlicher Zeitaufwand durch die erforderlichen Nach- und Anpassungsarbeiten. Dadurch wird der Einbau natürlich auch teurer und die Zeit, die der Wagen in der Werkstatt verbringt und damit für die Nutzung ausfällt, verlängert sich.
Der Teileverkauf in der Autowerkstatt: Teure Abzocke?
Eine landläufige Meinung ist, dass jede Autowerkstatt, die den Einbau mitgebrachter Ersatzteile ablehnt und stattdessen gern selbst die Artikel aus dem eigenen Sortiment verkaufen möchte, dies nur aus Geldgier tue.
Abgesehen von den bereits beleuchteten Haftungs- und Sicherheitsaspekten, sei an dieser Stelle einmal anmerken, dass eine Autowerkstatt natürlich auch Geld mit der Gewinnmarge des Ersatzteileverkaufs verdient. Zwar verdient die Werkstatt im Gegensatz zu einem reinen Einzelhändler auch Geld durch Ihre Dienstleistung, muss diese jedoch auch mit hohen laufenden Kosten unterhalten. Gerade kleinere, inhabergeführte Werkstätten müssen sich in dieser Branche gegen viele Mitbewerber behaupten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Mit dem Kauf von Ersatzteilen in Ihrer Werkstatt tragen Sie also auch Ihren Teil dazu bei, dass es auch in Zukunft weiterhin günstige, freie Werkstätten geben wird!
Ein beliebter Vergleich wird gerne zu Restaurants gezogen. Nicht nur der Koch wird bei einem guten Essen bezahlt, sondern auch die Qualität der zubereiteten Mahlzeit, die natürlich stark von den verwendeten Zutaten abhängig ist.
Nehmen Sie Ihre Tiefkühlpizza aus dem Supermarkt mit zum Italiener ihres Vertrauens, um ihn darum zu bitten die Pizza in seinem Ofen aufzutauen? Oder würden Sie bei Unwohlsein Tabletten aus dem Internet bestellen?
Der Verkauf von Ersatzteilen ist also nicht nur ein Teil der Existenzgrundlage von Werkstätten, sondern auch ein Beitrag zu Ihrer Sicherheit. Vertrauen Sie hochwertigen Qualitätsprodukten!
Fazit
Auto-Ersatzteile sind im Internet oft deutlich günstiger als im Einzelhandel oder in der Werkstatt. Geht es jedoch um die Sicherheit im Straßenverkehr, wird hier an der falschen Stelle gespart. Für Arbeiten an Bremsen, Fahrwerk, Reifen und Lenkung sollten immer hochwertige Ersatzteile verwendet werden. Ihre freie Werkstatt des Vertrauens wird Sie nicht abzocken, sondern Ihnen möglichst hochwertige Ersatzteile verkaufen, um die Sicherheit und Lebensdauer Ihres Fahrzeuges zu maximieren.
Beim Einbau mitgebrachter Teile können zudem immer zusätzliche Kosten für den Einbau entstehen, wenn die Teile nicht richtig passen. Das Team von Auto Schaal verbaut mitgebrachte Ersatzteile nur unter Ausschluss der Sachmängelhaftung! Darunter fallen Karosserieteile und nicht sicherheitsrelevante Teile. Billige, sicherheitsrelevante Ersatzteile unbekannter Hersteller verbauen wir zu Ihrer Sicherheit grundsätzlich nicht. Mitgebrachte Bremsscheiben oder Stoßdämpfer beispielsweise werden bei uns nicht verbaut.
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Nina
Gut geschrieben! Vielen Kunden ist gar nicht klar, dass unpassende Billigteile ein RIsiko darstellen und die Langlebigkeit meist auch nicht gegeben ist. Ist dann was nach kurzer Zeit kaputt, wars „die Werkstatt“. Von daher verstehe ich eure Sicht total.
Antonia
Danke für den Hinweis, dass für Arbeiten an Bremsen, Fahrwerk, Reifen und Lenkung immer hochwertige Ersatzteile verwendet werden sollten. Mein Mann wollte online ein Reifen-Schnäppchen schlagen und hatte Sommerreifen bestellt. Uns kam die Qualität aber sehr minderwertig vor. Unsere Autowerkstatt in Göttingen hatte dann auch davon abgeraten, diese zu verwenden. Sicherheit geht vor!